Zukunftsorientierte Bildung im Herzen des Dreiländerecks

Das César-Franck-Athenäum in Kelmis ist Grund-, Sekundar- und Abendschule in einem. Es ist zudem ein international geprägter Lernort, an dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus 28 Herkunftsländern von 3 bis 77 Jahren angemeldet sind.

Kein Wunder also, dass das César-Franck-Athenäum, kurz CFA, als einzige Schule in Ostbelgien neben der deutschsprachigen Abteilung den bilingualen Zweig deutsch-französisch anbietet – und das schon für Kinder ab drei Jahren.

(c) Fabian Erler

Hierzu werden nicht nur Sprachkurse auf verschiedenen Niveaus, sondern auch Sachfächer zur Wahl in Deutsch oder Französisch angeboten. „Die Förderung der sprachlichen Kompetenzen ist neben den MINT-Fächern und der Entwicklung der digitalen Kompetenz ein Schwerpunkt an unserer Schule“, erklärt Carmen Gans, Leiterin der Sekundarschule.

Das spiegelt sich nicht nur in den regulären Unterrichtsfächern wider, sondern auch in zahlreichen weiteren Angeboten. Neben Deutsch und Französisch können auch die Sprachen Englisch, Niederländisch und Spanisch erlernt werden.

Als erste Schule in Belgien ist das CFA seit dem Schuljahr 2009/10 akkreditiert, das international anerkannte Sprachzertifikat „CertiLingua“ auszustellen. Damit werden besonders leistungsstarke und motivierte Abiturienten ausgezeichnet. Verschiedene Sprachaufenthalte und -austausche führen nach Großbritannien und Frankreich, in die Niederlande, aber auch nach Finnland.

MINT, Unternehmertum sowie Sport und Kultur

Unterrichtsthemen werden nach dem Prinzip des außerschulischen Lernortes nicht nur in den Klassenräumen erlernt, sondern regelmäßig auch bei Tagesausflügen und Studienreisen. Verschiedene Mittagsangebote, eine Schülerzeitung sowie eine Chor-, eine Schach- und eine Tischtennis-AG bieten die Gelegenheit, über den Unterricht hinaus weitere Fähigkeiten auszubilden.

Das Studienangebot ist vielseitig und breit. Neben der Förderung von Sprachen werden die MINT-Kompetenzen der Schüler gefördert und die Grundlagen der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre (u.a. im Rahmen eines „Mini-Unternehmens“) erlernt.

Digitale Kompetenzen zu fördern, ist ein weiteres wichtiges Ziel. Die digitale Infrastruktur umfasst nicht nur die schuleigene Mediothek. Auch die Klassen selbst sind mit modernsten Informations- und Kommunikationstechnologien ausgestattet.

Verschiedene Kultur-, Musik- und Sportprojekte gehören ebenfalls zum ganzjährigen Programm. Veranstaltungen wie Schulfest, Tag der offenen Tür, Theateraufführungen, Nikolausfest und Karnevalsfeier bereichern den Schulalltag außerdem. Die Abendschule richtet sich an Erwachsene, die beispielsweise Kenntnisse in den Sprachen Französisch, Deutsch, Englisch und Niederländisch oder in den Office-Programmen Word, Excel, PowerPoint und Access bzw. Office 2010 erwerben möchten.

Innovation trifft auf Tradition

1922 wurde die Schule an der Kelmiser Parkstraße gegründet. Seit 1992 kann unter dem Motto „Zukunftsorientierte Bildung – Individuelle Förderung – Gelebte Mehrsprachigkeit“ auch das Abiturdiplom erlangt werden. „In der Grund-, Sekundar- und Abendschule reicht die Altersspannweite mittlerweile von 3 bis 77 Jahren“, berichtet Carmen Gans. Rund 940 Schüler besuchen das CFA.

Im angegliederten Kindergarten werden 160 Kinder betreut. Dabei werden stets aktuelle Entwicklungen in den Blick genommen. „Mittlerweile haben wir auch eine inklusive Kindergartengruppe“, so Michael Vahlefeld, Leiter der Grundschule.

Ab dem 1. Schuljahr der Sekundarschule sind die gewählten Schülersprecher Mitglied des Schülerrats, wodurch die Partizipation der Schülerschaft in besonderer Weise ermöglicht wird.

Seinen Namen erhielt die Schule übrigens von dem Komponisten César Franck. Er selbst wurde 1822 in Lüttich geboren, seine Eltern stammten aus dem Dreiländereck. „Er war Kosmopolit und in vielerlei Hinsicht seiner Zeit voraus. Diese Einstellung passt sehr gut zur Philosophie unserer Schule“, erklärt Carmen Gans.